Caritas Schweiz: Positionspapier zur Armutspolitik

Trotz guter Wirtschaftslage und tiefer Arbeitslosigkeit steigt die Armutsquote, insbesondere jene der Kinder. In ihrem Positionspapier formuliert die Caritas fünf dringliche Schritte für eine wirksame Armutspolitik.

1. Gemeinsam sollen sich die verschiedenen Staatsebenen inklusive Wirtschaft das verbindliche Ziel setzen, die Armut in der Schweiz gemäss UNO-Agenda 2030 um die Hälfte zu reduzieren. 2. Bund, Kantone und Gemeinden müssen dem Auftrag der Bundesverfassung (Art. 12) nachkommen, das heisst, allen Menschen in Not Unterstützung und ein Leben in Würde garantieren. Das soziale Existenzminimum soll mit einem eidgenössischen Rahmengesetz durchgesetzt werden. 3. Um der Familien- und Kinderarmut wirksam zu begegnen, sind schweizweit Familienergänzungsleistungen einzuführen. Einige Kantone machen dies erfolgreich vor. 4. Ungenügende berufliche oder marktinadäquate Ausbildung ist die Hauptursache von Erwerbslosigkeit. Gefragt ist ein vielfaches Angebot im Bereich der Nachhol- und Weiterbildung. 5. Dies gilt auch für Massnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – zum Beispiel mit einem kostenlosen Zugang zu familienexterner und schulergänzender Kinderbetreuung für armutsbetroffene Familien.
Überleben an der Armutsgrenze in der Schweiz: Wie ist das, wenn man jeden Rappen umdrehen und Entscheidungen zwischen lauter schlechten Möglichkeiten treffen muss, am eigenen Wert zweifelt und keine Perspektiven hat? Caritas hat hierzu im Web einen einfühlsamen interaktiven Armutsparcours aufgeschaltet.

Positionspapier «Die Schweiz braucht eine wirksame Armutspolitik»

Letzte Änderung: 14.05.2019