Themen

Die Nationale Plattform gegen Armut trägt zu einer wirksamen Armutsprävention und -bekämpfung bei, indem sie bestehendes und neues Wissen gebündelt zur Verfügung stellt, geeignete und innovative Massnahmen identifiziert und Impulse für die Weiterentwicklung relevanter Angebote vermittelt.
Die Aktivitäten der Plattform werden gemeinsam mit Partnern entwickelt und umgesetzt.
Die Plattform konzentriert ihre Aktivitäten auf zeitlich befristete Schwerpunktthemen, die zukünftig aus den Ergebnissen des Armutsmonitorings sowie der nationalen Strategie gegen Armut abgeleitet werden.

2025-2027 legt die Plattform in Absprache mit den Partnern und auf Basis der bisherigen Arbeiten Schwerpunkte auf folgende Themen:

  • Prävention und Bekämpfung von Familienarmut
    Familien, die von Armut bedroht oder betroffen sind, kämpfen nicht nur mit finanzieller Not, sondern auch mit eingeschränktem Zugang zu Bildung, Arbeit, Wohnraum und Gesundheitsversorgung, was sich negativ auf die Entwicklung ihrer Kinder auswirkt. Gemeinden und Kantone spielen eine entscheidende Rolle bei ihrer Unterstützung. Ihre fragmentierten Zuständigkeiten erschweren jedoch eine bedarfsgerechte Koordination der Hilfen. Erste «integrierte» Ansätze zur Prävention und Bekämpfung von Familienarmut existieren, sind allerdings noch weiter ausbaufähig. Im Rahmen der Nationalen Plattform werden dazu ab 2025 bisherige Erkenntnisse aufbereitet, innovative Beispiele der Koordination sowie des Einbezugs von Familien diskutiert und gefördert. Mehr Informationen.
     
  • Prävention und Bekämpfung von Nicht-Bezug von Sozialleistungen
    Verschiedene Forschungsstudien haben in den letzten Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass schätzungsweise 20-40% der Personen, die Anrecht auf bedarfsabhängige Sozialleistungen haben, diese nicht beziehen (z.B. Hümbelin et al. 2021, Lucas et al. 2021). Dies hat verschiedene negative Folgen: Erreichen Sozialleistungen ihre Zielgruppen nur begrenzt, so reduziert dies die angestrebte Wirkung und kann dazu führen, dass Probleme und Ungleichheiten sich verschärfen. Im Rahmen der Nationalen Plattform gegen Armut werden Sensibilisierungsmaterialien und konkrete Umsetzungsvorschläge erarbeitet und erprobt.
     
  • Förderung der Beteiligung armutserfahrener Personen
    Menschen, die selber Armut erfahren (haben), sollen nicht nur Zielgruppen politischen Handelns sein, sondern dieses auch selber mitprägen können. Partizipation kann dazu beitragen, dass Massnahmen bedarfsgerechter und wirksamer ausgestaltet werden. Sie kann Vorurteile abbauen und Stigmatisierungen bekämpfen. Die Nationale Plattform gegen Armut zieht darum bei der Planung und Realisierung ihrer Aktivitäten Menschen mit Armutserfahrungen mit ein. Sie hat in einem partizipativen Prozess ein Konzept für einen ständigen und unabhängigen Rat für Armutsfragen in der Schweiz erarbeitet und unterstützt den Aufbau des Rates in der Pilotphase. Mehr Informationen.

Letzte Änderung: 04.02.2025