Soziale und berufliche Integration

Sozial und beruflich integriert zu sein, bedeutet, über ein ausreichendes Einkommen zur selbstbestimmten Lebensgestaltung zu verfügen und damit aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Menschen, die nur schwer den Zugang zum Arbeitsmarkt finden oder sich in prekären Beschäftigungsverhältnissen befinden, sind in erhöhtem Masse von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. 

Soziale und berufliche Integration ist ein zentraler Ansatzpunkt der Armutsprävention. Konkret werden Betroffene bei der Suche nach geeigneten Bildungs- oder Beschäftigungsmöglichkeiten unterstützt. Ziel von Integrationsmassnahmen ist die Stärkung und der Erhalt der individuellen Kompetenzen (z. B. Sprachkompetenzen, berufsbezogene Fachkompetenzen, soziale Kompetenzen). Gleichzeitig ist der Aufbau von sozialen Kontakten und unterstützenden Netzwerken wichtig. 

Die Sozialwerke, Akteure des Bildungs-, Berufs- Migrations- und Gesundheitswesen sind Träger von unterschiedlichen Massnahmen, die sich an Betroffene in unterschiedlichen Lebenslagen richten. Gleichzeitig leisten Organisationen und private Unternehmen mit ihren Angeboten einen wichtigen Beitrag. Um die verschiedenen Angebote zu koordinieren, bestehen auf Kantons- und Bundesebene Gremien zur interinstitutionellen Zusammenarbeit. 

Von 2014 bis 2018 konzentrierte sich das Nationale Programm gegen Armut auf einen spezifischen Aspekt: die Identifizierung der Erfolgsfaktoren von Unternehmen der sozialen und beruflichen Integration. Es gilt nun die in diesem Rahmen erarbeiteten Empfehlungen in der Praxis anzuwenden.

Darüber hinaus wurde bei der Evaluierung des Programms im Jahr 2018 ein weiterer Aspekt der sozialen Integration hervorgehoben. Es zeigte sich, dass Handlungsbedarf besteht, sowohl zur Förderung der Beteiligung der von Armut betroffenen Personen in der Konzeption, Durchführung und Evaluierung von Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Armut wie auch für einen vereinfachten Zugang zu Rechtsberatung. Daher bildet dieses Thema einer der Schwerpunkte der Nationalen Plattform gegen Armut.

Studie: Schnittstellen bei der Arbeitsmarktintegration aus Sicht der ALV (Ecoplan im Auftrag des SECO, März 2019)

Zahlreiche Institutionen unterstützen in der Schweiz Stellensuchende bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Zwischen der Arbeitslosenversicherung und diesen Institutionen bestehen viele Schnittstellen. Eine Studie zeigt nun, wo diese liegen und wie sie verbessert werden können.

Studie: „Wann gelingt die Integration von Arbeitslosen?“, Berner Fachhochschule, Zentrum Soziale Sicherheit (Februar 2017)

Je länger eine Phase der Arbeitslosigkeit dauert, desto schwieriger wird es für die Betroffenen eine Stelle zu finden. Gerade ältere Arbeitslose und Personen ohne Berufsabschluss weisen ein besonders hohes Risiko auf stellenlos zu bleiben. Eine Studie des BFH-Zentrums Soziale Sicherheit berechnet erstmals den Einfluss, den persönliche und berufliche Faktoren auf die Erwerbsintegration haben.

"Soziale Unternehmen der Arbeitsintegration", Positionspapier (2015), AIS

Arbeitsintegration Schweiz (AIS) hat ein nationales Positionspapier zu den Sozialen Unternehmen der Arbeitsintegration verabschiedet

"Armut trotz Arbeit", Bulletin 3/2015, GEF

Diese Ausgabe befasst sich mit dem Thema „Armut trotz Arbeit“. Dabei steht eine besondere Gruppe von Betroffenen im Fokus: erwerbstätige Sozialhilfe Beziehende

"Soziale Arbeit im Blindflug?", Tagungsrückblick, BFH (2013)

Referate und Workshop-Protokolle einer Tagung der Berner Fachhochschule Soziale Arbeit vom 27. Mai 2013 zum Thema „Berufliche und soziale Integration - Soziale Arbeit im Blindflug?“

"Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf Einkommen und Erwerbsbiografien", Studie (2013), SECO

Eine quantitative Analyse für die Schweiz im Zeitraum 1993 bis 2010. Studie der ‚Dritte Welle‘ der Evaluation der Aktiven Arbeitsmarktpolitik

"Formen interinstitutioneller Zusammenarbeit in der Schweiz: Bestandsaufnahme und Typologie", Bericht (2013), BSV

Schlussbericht zuhanden des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) und des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO)

"Integrieren und Qualifizieren statt Abschieben", Positionspapier (2007), vpod

Positionspapier der vpod-Verbandskommission Sozialbereich zur Auseinandersetzung um Teillohnjobs und "Sozialfirmen"

"Soziale und Berufliche Integration", Fachzeitschrift, AvenirSocial (2004)

Die Fachzeitschrift SozialAktuell, AvenirSocial


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Letzte Änderung: 29.10.2019