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Schweizer Städte: Kennzahlen zur Sozialhilfe 2015

Der jüngste Kennzahlenvergleich zur Sozialhilfe in 14 Schweizer Städten zeigt drei Hauptmerkmale: Die Sozialhilfequoten sind in den Städten höher als im ländlichen Umfeld. In grossen Städten stagniert die Zahl der Sozialhilfefälle oder sinkt sogar leicht. Kleinere bis mittelgrosse Städte verzeichnen tendenziell eine Zunahme der Fallzahlen.

Der Bericht wurde von der Städteinitiative Sozialpolitik und der Berner Fachhochschule erarbeitet. Zum gegensätzlichen Trend in grossen und kleineren Städten werden verschiedene Erklärungsansätze aufgeführt: Grosse Städte haben einen breiten lokalen Arbeitsmarkt mit vielen Beschäftigten, günstiger Wohnraum ist hingegen knapp. In Agglomerationen und mittleren Städten ist dieses Verhältnis teils umgekehrt. Auch der Wegfall von Arbeitsstellen für niedrig Qualifizierte hat steigende Sozialhilfequoten zur Folge. Dieser wirtschaftliche Wandel ist insbesondere in ehemals starken Industriestandorten und mittelgrossen Städten wie Winterthur, Schaffhausen oder Biel nach wie vor spürbar.
Ein weiteres Merkmal ist der Anstieg der durchschnittlichen Bezugsdauer auf aktuell 42 Monate. Es lässt sich eine gewisse Chronifizierung des Sozialhilfebezugs feststellen, insbesondere bei Risikogruppen wie Personen über 45 Jahren und ohne Berufsausbildung. Erfahrungen in den urbanen Sozialdiensten belegen, dass eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt chancenreicher ist, je früher sie ansetzt.

Kennzahlenvergleich zur Sozialhilfe in Schweizer Städten, 2015

Letzte Änderung: 14.05.2019